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Roadtrip Florida "Tampa 1" Deu/Eng

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Hallo liebe Community,
nach einer kurzen nacht auf Grund des Jetlags ging es für uns am zweiten Tag pünktlich um 6:30 Uhr zum reichhaltigen amerikanischen Frühstück in unserem Hotel. Waffeln, Rührei und Würstchen, danach noch ein Bagel, was will man mehr? Gut gestärkt machten wir uns dann auf, die noch ruhig schlummernde Gegend unsicher zu machen.

Direkt gegenüber unseres Hotels war ein schön angelegter Platz, der die kubanischen Wurzeln des Stadtteils Ybor City würdigte. Etwas überrascht stellten wir fest, dass hier überall Hühner frei herumliefen. Diese frei laufenden Hühner sind eines der charmantesten und ungewöhnlichsten Merkmale von Ybor City. Sie sind nicht nur eine skurrile Attraktion für Touristen, sondern auch ein lebendiges Denkmal an die Gründerzeit dieses historischen Viertels.

Die Geschichte der Hühner in Ybor City reicht bis in die späten 1880er Jahre zurück, als die ersten Zigarrenarbeiter aus Kuba, Spanien und Italien in die Gegend kamen. Es war üblich, dass diese Einwanderer Hühner in ihren Hinterhöfen hielten – als Nahrungsquelle und Teil ihrer traditionellen Lebensweise. Ybor City hatte damals keine Supermärkte mit gekühltem Fleisch, daher war die Haltung von Nutztieren, einschließlich Hühnern, weit verbreitet.
Als Ybor City dichter besiedelt wurde und sich die Lebensgewohnheiten änderten, verschwand die Haltung von Nutztieren allmählich. Die Hühner jedoch, die oft frei herumliefen, blieben. Als langjährige Bewohner wegzogen, wurden die Hühner zurückgelassen, und so entwickelte sich eine Population von Wildhühnern, die sich im warmen Klima und den Grünflächen des Viertels prächtig vermehrte. Heute sind diese Hühner ein fester Bestandteil des Stadtbildes von Ybor City und werden von vielen Einheimischen und Besuchern geschätzt. Sie sind zu inoffiziellen Maskottchen geworden, deren bunte Federn und fröhliches Gackern dem Viertel einen einzigartigen Charakter verleihen.
Die Hühner sind so wichtig für die Identität von Ybor City geworden, dass sie sogar rechtlichen Schutz genießen. Eine Verordnung der Stadt Tampa aus dem Jahr 1989 erklärte die Stadt zu einem Vogelschutzgebiet, was es illegal macht, die Hühner zu jagen, zu töten, zu verstümmeln oder zu fangen.

Wir gingen also weiter zur Haltestelle der historischen Bahn, die uns in die Innenstadt von Tampa bringen sollte. Gegenüber der Haltestelle war ein riesiger Gebäudekomplex, der mehr als deutlich als "Kirche" von Scientology gekennzeichnet war. In den USA weit verbreitet, für uns eher etwas befremdlich. Aber jedem das seine. Da kam aber auch schon die Streetcar und wir stiegen zur ca. 10 minütigen Fahrt ein. Das Straßenbahnsystem der TECO Line bietet eine charmante und bequeme Möglichkeit, das Herz von Tampa zu erkunden. Es verbindet die pulsierende Innenstadt mit dem Channelside District und dem historischen Charme von Ybor City. Es ist mehr als nur ein Verkehrsmittel: Es ist eine Reise durch Tampas Geschichte und eine unterhaltsame Art, sich fortzubewegen.

Das moderne Straßenbahnsystem ist eine Wiederbelebung der ursprünglichen elektrischen Straßenbahnlinie von Tampa, die 1892 ihren Betrieb aufnahm und eine wichtige Rolle für das Wachstum der Stadt spielte, insbesondere durch die Verbindung der Innenstadt mit den florierenden Zigarrenfabriken von Ybor City. Diese frühen Straßenbahnen waren ein zentraler Bestandteil des täglichen Lebens und beförderten Arbeiter, Familien und Besucher durch die Stadt. Nach ihrem Höhepunkt in den 1920er Jahren wurde das ursprüngliche Straßenbahnsystem 1946 nach dem Zweiten Weltkrieg schließlich eingestellt, da Privatautos immer beliebter wurden. Das aktuelle Straßenbahnsystem der TECO Line wurde 2002 wieder eingeführt, um das Wachstum in der Innenstadt, im Channelside District und in Ybor City zu fördern und den Transport für Tampas wachsende Kreuzfahrtindustrie und die dortigen Arbeitskräfte zu verbessern. Die 4,3 Kilometer lange Strecke folgt weitgehend der Trasse der ursprünglichen Straßenbahn und bietet eine nostalgische Fahrt mit nachgebauten historischen Straßenbahnen. Diese Nachbauten sind den Birney Safety Cars nachempfunden, die im frühen 20. Jahrhundert in Tampa ein vertrauter Anblick waren. Sie verfügen über Holzsitze und ein charmantes Vintage-Ambiente und sind gleichzeitig modern ausgestattet mit Klimaanlage und barrierefreien Einrichtungen. Am coolsten fanden wir die verstellbaren Rückenlehnen, so dass man selbst entscheiden konnte ob man in Fahrtrichtung oder gegen die Fahrtrichtung sitzen wollte.

Die Fahrt ging auch vorbei am Kreuzfahrtterminal der Stadt, wo gerade ein großes Kreuzfahrtschiff vor Anker lag. Auch ein Museumsschiff, ein Versorgungsschiff aus dem zweiten Weltkrieg war hier zu finden, kostete aber 20 $ Eintritt pro person, was uns dann doch zu teuer war für den Spaß. Auch das Tampa Aquarium sahen wir uns nur von draußen an bevor wir zu einer der Hauptattraktionen der Stadt kamen, dem TAMPA Schriftzug, der in keinem Reisealbum fehlen darf.

Viele Grüße und bis bald Euer
Al

Hello dear community,
After a short night due to jet lag, we headed to our hotel promptly at 6:30 a.m. on the second day for a hearty American breakfast. Waffles, scrambled eggs, and sausage, followed by a bagel—what more could you want? Well-fortified, we set out to explore the still-slumbering neighborhood.

Directly across from our hotel was a beautifully landscaped square honoring the Cuban roots of the Ybor City neighborhood. We were somewhat surprised to see chickens roaming freely everywhere. These free-range chickens are one of the most charming and unusual features of Ybor City. They are not only a quirky attraction for tourists, but also a living reminder of the founding of this historic district.

The history of chickens in Ybor City dates back to the late 1880s, when the first cigar workers arrived in the area from Cuba, Spain, and Italy. It was common for these immigrants to keep chickens in their backyards as a source of food and part of their traditional way of life. Ybor City didn't have supermarkets with refrigerated meat at the time, so the keeping of farm animals, including chickens, was widespread.
As Ybor City became more densely populated and lifestyles changed, the keeping of farm animals gradually disappeared. However, the chickens, which often roamed freely, remained. When long-time residents moved away, the chickens were left behind, and a population of wild chickens developed that thrived in the warm climate and green spaces of the neighborhood. Today, these chickens are an integral part of Ybor City's landscape and are appreciated by many locals and visitors. They have become unofficial mascots, whose colorful feathers and cheerful clucking give the neighborhood a unique character.
The chickens have become so important to Ybor City's identity that they even enjoy legal protection. A 1989 Tampa City ordinance declared the city a bird sanctuary, making it illegal to hunt, kill, mutilate, or capture the chickens.

So we continued on to the historic tram stop that would take us to downtown Tampa. Across from the stop was a huge building complex that was clearly marked as a "church" of Scientology. Common in the US, it was a bit strange to us. But to each his own. Then the streetcar arrived, and we boarded for the approximately 10-minute ride. The TECO Line streetcar system offers a charming and convenient way to explore the heart of Tampa. It connects the vibrant downtown area with the Channelside District and the historic charm of Ybor City. It's more than just a means of transportation: it's a journey through Tampa's history and a fun way to get around.

The modern streetcar system is a revival of Tampa's original electric streetcar line, which began operation in 1892 and played a vital role in the city's growth, particularly by connecting downtown to the thriving cigar factories of Ybor City. These early streetcars were a central part of daily life, transporting workers, families, and visitors around the city. After peaking in the 1920s, the original streetcar system was finally discontinued in 1946 following World War II as private automobiles became more popular. The current TECO Line streetcar system was reinstated in 2002 to encourage growth in downtown, the Channelside District, and Ybor City, as well as to improve transportation for Tampa's growing cruise ship industry and workforce. The 2.7-mile (4.3-kilometer) route largely follows the route of the original streetcar and offers a nostalgic ride on replica historic streetcars. These replicas are modeled after the Birney Safety Cars, a familiar sight in Tampa in the early 20th century. They feature wooden seats and a charming vintage ambiance, yet are modernly equipped with air conditioning and accessible facilities. We loved the adjustable backrests, allowing you to choose whether you wanted to sit facing forward or backward.

The trip also passed the city's cruise terminal, where a large cruise ship was docked. There was also a museum ship, a supply ship from World War II, which cost $20 per person to enter, which was too expensive for us. We also only looked at the Tampa Aquarium from the outside before we reached one of the city's main attractions, the TAMPA sign, which no travel album should be without.

Best regards and see you soon, Yours,
Al